Gehwegnase in Bau (Abbildung: Bernd Herzog-Schlagk)

Unter Fußverkehrs-Audit versteht der FUSS e.V. eine Schwachstellen-Analyse durch Ortsbegehungen und Situations-Beobachtungen von Fußverkehrsanlagen (Wege, Plätze, Querungsanlagen, etc.). Sie erfolgt im Hinblick auf die Verkehrssicherheit für Fußgänger und die Annehmlichkeit für verschiedene Benutzergruppen (Stichworte: Gender, Mobilitätsbehinderungen, Verkehrsteilnahmearten, etc.). Beachtet werden müssen dabei die verschiedenen Nutzungsarten (Alltags- und Freizeitwege, Flanieren, Spielen, Shopping, etc.). Aus dieser Schwachstellen-Analyse heraus werden erste Maßnahmen-Vorschläge für die Behebung von Mängeln oder die Verbesserung der Bedingung für den Fußverkehr entwickelt. Ziel ist es, Verkehrssicherheitsmaßnamen vor einem möglichen Verkehrsunfall mit Fußgängerbeteiligung zu erreichen (Verhältnis-Prävention) und Schritt für Schritt die Bedingungen für Fußgänger zu verbessern (Qualitäts-Management).

Sie finden hier Informationen über zahlreiche vom Umfang her sehr unterschiedliche Fußverkehrs-Audits.
Im Rahmen des Projektes "Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien (2016-18) wurden in sieben Städten Fußverkehrschecks in verschiedenen Formaten durchgeführt. Diese Städte sind auf einer Übersichtskarte mit einem grünen (Halb)Kreis gekennzeichnet. Um Informationen zu den Fußverkehrschecks zu erhalten, klicken Sie bitte auf die Kreise.
Darüber hinaus finden Sie hier:

Die Bezeichnung Audit [lat./engl.] beschreibt eine „(unverhofft durchgeführte) Überprüfung, Untersuchung, Prüfung“ und ist dem „Pedestrian-Audit“ entlehnt, einer Methode, die seit vielen Jahren in Großbritannien und den skandinavischen Staaten angewandt wird. In der Schweiz wird sie als „Augenschein Fussverkehr“ bezeichnet.

In Deutschland entwickelte die Fußgängerinitiative Berlin bereits Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts die Methode „BLITZ-licht“ als eine zeitlich kurze Betrachtung von Gegebenheiten auf Gehwegen oder an Kontenpunkten (z.B. „Ampel-TESTER“). Solche Analysen wurden daraufhin zum Teil als „Mängel-Touren“ bezeichnet auch von anderen Bürgerinitiativen, Stadtteilgruppen, Verbänden und vom Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. durchgeführt.

Verkehrswissenschaftler und Planer haben vergleichbare Formen zu einem anerkannten Analyse- und Bewertungs-Instrumentarium entwickelt. In Deutschland bieten seit 2002 die „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit an Straßen (ESAS 2002)“ das Handwerkszeug für eine Abfrage der Situation bezüglich der Verkehrssicherheit, weniger aber der Akzeptanz und nicht des Komforts von Querungsanlagen. Mit diesen Empfehlungen wird ausdrücklich keine „Auditierung bestehender Straßen – wie im Ausland vielfach praktiziert - … vorgeschlagen“; sie beziehen sich lediglich auf Neubaumaßnahmen. Dennoch hat der FUSS e.V. bei seinen Fußverkehrs-Audits die darin enthaltenen ausführlichen Check-Listen einbezogen und empfiehlt dies generell für Mängel-Analysen auch im bestehenden Straßennetz. Weitere Informationen dazu: www.Geh-Recht.de > Planungsgrundlagen > Empfehlungen für das Sicherheitsaudit.

Die Durchführung von Fußverkehrs-Audits ist möglichst mit Unterstützung durch Fachleute auch von sachkundigen Laien (z.B. verkehrspolitisch interessierte Fußgänger, Straßenanwohner, etc.) durchzuführen, setzt allerdings eine recht intensive (Selbst-)Schulung für die Erfassung der Mängel voraus. Empfohlen wird auch in den o.a. Empfehlungen eine Bürgerbeteiligung, die im Rahmen der Mängel-Analyse, aber auch erst nach der Zusammenfassung der Ergebnisse und der Vorstellung erster Maßnahmen-Ideen erfolgen kann. Bei der Formulierung von Maßnahmen-Vorschlägen muss ein recht umfangreiches Regelwerk beachtet werden, vgl. dazu: www.Geh-Recht.de > Fußverkehrsanlagen.

 

 

Wenn Sie gemeinsam mit dem FUSS e.V. ein Fußverkehrs-Audit durchführen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

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